Erlebtes
Wichtig war Richard Fricsay nebst den vielzählligen Aufgaben, aber auch die Anerkennung. Immer wieder wurde ihm diese in Form eines Ordens zuteil. Diese Auszeichnungen trug er bei den öffentlichen Anlässen voller Stolz auf seiner Uniform. Er galt nicht nur als "der grosse Charmeur, denen die Frauen zu Füssen lagen, sondern als der "meistdekorierte Honved Musikkapellmeister" seiner Zeit.
1904 konzertierte er beim Herbstmanöver in Bistriz mit dem Städtischen Orchester von Wsetin vor Kaiser Franz Josef I. Der Monarch war so sehr von der Aufführung angetan, dass er Richard Fricsay als Wertschätzung mit einer prächtigen Brilliantnadel auszeichnete. Diese bedeutete dem Kapellmeister unendlich viel und so liess er sie sich als Ring umarbeiten. Dadurch schuf er sich die Möglichkeit, unabhängig von Gelegenheit und Uniform, diesen ständig zu tragen.
|
Sein Sohn Ferenc wandelte erneut die Fassung in eine Nadel um.
Vor jedem Auftritt befestigte er sie, in Gedanken voller Dankbarkeit und Stolz an seinen Vater, auf seine Fliege (Binder) vom Frackhemd.
Es gab keine Aufführung Zeit seines Lebens, ohne dass er sie trug.
|
Durch die Jahre entstanden viele Kompositionen aus der Feder von Richard sen. Er schrieb für's Militär und auch Feuerwehr diverse Märsche, auch Fantasien über die Kurutzen-Lieder. Seine berühmten Volksliedmärsche blieben Jahrzehnte die beliebtesten Märsche ebenfalls für Betriebs- und Jugendkapellen. 1910 zum 50jährigen Jubiläum des Infanterieregimentes bekam er den Auftrag zum Jubiläumsfestmarsch. So entstand der bekannte Marsch „Alba Regia“, der im Ersten Weltkrieg Defiliermarsch des k.u.k. Infanterie - Regimentes Nr. 69 wurde.
|